Der Ansatz von Entwicklungspartnerschaft ist:

Interesse, Respekt und Wertschätzung gegenüber dem Partner und Teilen mit ihm

Ich arbeite im Rahmen der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB), die – wie das Catholic Workers Movement Uganda (CWM) – ein Teil der Weltbewegung Christlicher Arbeitnehmer (WBCA) ist. In der WBCA sind weltweit ca 40 Bewegungen organisiert, die sich vor allem für menschenwürdige Arbeitsbedingungen, gerechte Bezahlung, fairen Handel und viele andere humanitäre Ziele wie Bildung, Gleichstellung der Geschlechter usw. einsetzen. Alle Mitglieder verstehen sich untereinander als Schwestern und Brüder. Besucht man die Bewegungen (ich war in Brasilien, Indien, Sri Lanka, Ruanda, Uganda, Spanien, Frankreich und Belgien), fühlt man den Spirit und den Reichtum von gemeinsamer Wertschätzung bei unterschiedlichen Kulturen, Methodiken, Herangehensweisen und Wertvorstellungen. Mit allen Betroffenen erarbeitete Lösungen auf dieser Grundlage sind dem jeweiligen Kontext viel angemessener und auch nachhaltiger als Rezepte, die aufgestülpt werden. Ich habe in diesen 12 Jahren, während vielen Einsätzen gelernt und gestaunt, welches Know how in den jeweiligen Partnerländern vorhanden ist. Deshalb sind Gruppen-, Schul-, oder Gemeindepartner-schaften, wie sie es zwischen der KAB und der CWM gibt, sehr wichtig.

Warum Entwicklungshilfe Nein?

Natürlich gibt es sehr gute Projekte im Rahmen Staatlicher Entwicklungszusammenarbeit genauso wie von NGO’s. Z.B. im Gesundheitsbereich, der Landwirtschaft oder Infrastruktur.

Leider sah ich aber auch Vorgehensweisen, die an den wirklichen Interessen der Menschen vor Ort in keiner Weise orientiert waren und nur die mitgebrachten Ideen und Planungen umgesetzt haben. Ja ich habe sogar den Verdacht, dass die inzwischen sehr großen Organisationen und Apparate, die Projekte vor allem nutzen, um die eigene Existenz zu sichern. Entwicklungszusammenarbeit sichert für viele Menschen aus reichen Ländern gut bezahlte Jobs und bietet die Möglichkeit einer hochinteressanten Arbeit unter oft comfortablen Arbeitsbedingungen. Die wirklichen Interessen der Menschen und Staaten vor Ort stehen dabei oft nicht an erster Stelle. Da alle großen Projekte immer über Staatliche Stellen laufen müssen, ist auch oft Korruption im Spiel und Autokratische Führer schmücken sich nicht selten mit solchen Errungenschaften. Statt Förderung von demokratischen Prozessen wird dadurch die Macht der Autokraten mit abgesichert.