Mein Leben in 3 Phasen
1. Phase
Geboren 1947 in Süddeutschland, aufgewachsen auf einem Bauernhof mit angebauter Wagnerei (Holzbearbeitung). Nach Volksschule Lehre als KFZ-Mechaniker, 3 Jahre Geselle. 6 Monate Ausbildung für Hauptamtliche in Verbänden der Katholischen Kirche, 2 Jahre Jugendbildungsreferent in der CAJ-Christliche Arbeiterjugend
2. Phase
Studium der Sozialpädagogik (Dipl.Soz.Päd.FH), Familiengründung, Heirat, 2 Kinder, 8 Monate Vorbereitung für einen vier-jährigen Einsatz als Experte für Gewerkschaftliche Bildung in den Philippinen. Entsendung kam wegen Einreiserestriktionen nicht zustande.2 Jahre DGB Bundesschule für Arbeitsrecht in Hamburg, verantwortlich für die Bereiche Pädagogik und Organisation. 10 Jahre Gewerkschaftssekretär Gewerkschaft HBV (jetzt in Verdi), 10 Jahre Geschäftsführer der HBV-Bezirksverwaltung Südwürt-temberg, 6 Jahre Leiter Personalmanagement Fa. VITA (850 Beschäftigte, 2 Fabriken, Hauptverwaltung, Logistik) 4 Jahre Leiter Personalmanagement Fa. Bonduelle (wir wurden übernommen), verantwortlich für Deutschland, besondere Herausforderung: Integration von VITA in Bonduelle. Seit November 2006 Altersteilzeit/Rente.
3 Phase
Seit 2007 als Seniorexperte in den Ländern Bulgarien, China, Malawi, Ruanda und Uganda aktiv. Ständige Mitarbeit in der KAB (Katholische Arbeitnehmer-Bewegung) Aufbau und Administration einer Spender- und Projektdatenbank für Projekte in Uganda. 2,5 Jahre als Schatzmeister der Weltbewegung Christlicher Arbeitnehmer in den Ländern Belgien, Frankreich, Spanien, Sri Lanke, Indien und Brasilien gearbeitet.
Schwerpunkt seit 2009 Uganda, Unterstützung der Verantwortlichen von CWM (Catholic Workers Movement) beim Aufbau der Bewegung und bei der Durchführung der Projekte.
Vision für meine 3. Phase:
Alle meine bisherigen Erkenntnisse sammelte ich im Kontext unseres europäischen Arbeits- und Lebensumfeldes. Nun wollte ich mit diesen Erfahrungen und dem Wissen ganz andere Lebensumstände und Kulturen kennenlernen. So nah wie möglich sollte die Kommunikation mit den Menschen erfolgen, um sie besser zu verstehen und mit Ihnen Projekte bearbeiten zu können. In diesem Austausch erwartete ich einen dynamischen Lernprozess, in dem alle Beteiligten nicht nur ihr Wissen und ihre Erfahrungen erweiterten, sondern auch positive, emotionale Erlebnisse erfahren. Also ich wollte nicht aufbrechen, um „Entwicklungshilfe“ zu leisten, sondern mehr im Sinne eines Partners, der einen Austausch auf Augenhöhe sucht.
Was ist nun das Ergebnis nach 14 Jahren?
Ich habe viel mehr erhalten, als ich je gedacht habe. Meine Arbeit ist voll ehrenamtlich. Lediglich für Aktivitäten im Rahmen meiner Einsätze (Seminare, Besuche, Beratung) werden anfallende Kosten zum größten Teil erstattet. Durch meine Arbeit habe ich nicht nur viel gelernt und Wunderbares erlebt, sondern in zahlreichen Begegnungen traf ich auch tolle und liebe Menschen, mit denen ich inzwischen schon viele Jahre befreundet bin. Natürlich ist manches schief gegangen und Erwartungen trafen nicht ein, aber das gehört dazu.
Diese Arbeit veränderte mich und meine Beurteilungsmaßstäbe haben sich weiterentwickelt. Vieles, was hier sehr wichtig erscheint trat in den Hintergrund und besonders das Interesse an den Menschen, deren Meinungen, Lebensumstände und Kultur sind für mich bedeutend geworden. Ich bin sehr dankbar und empfinde es als Geschenk, dass ich das alles erleben darf.